Innovationsforschung

Innovationsforschung
Teil der Wirtschaftswissenschaften; beschäftigt sich mit der Beschreibung und Erarbeitung von Erklärungsansätzen für die Entstehung von  Innovationen als Grundlage für die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen für  Innovationsprozesse. Im Hinblick auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Innovation besitzt die I. neben der volkswirtschaftlichen eine ausgeprägte betriebswirtschaftliche Orientierung, wobei u.a. folgende Fragestellungen im Vordergrund stehen: (1) Woher kommen die Anregungen für erfolgreiche Innovationen? (2) Welche Erfolgsfaktoren bestimmen die innerbetriebliche Realisierung von Innovationen? (3) Welche Faktoren bestimmen den Markterfolg eines neuen Produktes? (4) Wie planen, organisieren und kontrollieren erfolgreiche Unternehmen den Produktplanungs- und -entwicklungsprozess? (5) Wie können potenzielle Kundenprobleme erkannt und in Innovationsprojekten berücksichtigt werden? Zur Beantwortung dieser Fragen versucht die I. durch empirische Untersuchungen, Kenntnisse über Innovationsprozesse zu erweitern und zu vertiefen. Das einzelne Unternehmen erwartet von der I. u.a. generelle Informationen über das Innovationsverhalten anderer Unternehmen der Branche, anderer Branchen und anderer Staaten als Grundlage für Analogieschlüsse für das eigene Innovationsverhalten (z.B. Kriterien erfolgreicher Innovationen,  Innovationsbarrieren) und speziell die Entwicklung und Bereitstellung von Instrumenten, deren Anwendung die Durchführung von Planungs- und Entscheidungsprozessen, die zur Klärung der genannten Fragen erforderlich sind, unterstützt und erleichtert. Die I. hat als vergleichsweise junge Disziplin zwar bereits sehr wesentliche und für die Gestaltung und Durchführung von Innovationsprozessen in der Praxis sehr hilfreiche Ergebnisse erarbeitet, jedoch ohne dass eine konsistente „Theorie der Innovation“ existiert. In Anbetracht der Ambivalenz bes. der technischen Innovation wird in jüngster Zeit I. häufig verbunden mit  Wirkungsforschung, welche v.a. mit der Entwicklung von z.T. sehr umfassenden Konzepten wie der  Technologiefolgenabschätzung, der  Technikbewertung oder der  Technikwirkungsanalyse beschäftigt ist.

Lexikon der Economics. 2013.

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